Was kostet ein Fotograf?

Man möchte gerne von sich oder von seiner Familie Fotos haben; man heiratet oder möchte einen runden Geburtstag fotografisch begleiten lassen. Die Gründe, neue Fotos haben zu wollen sind genauso vielfältig, wie die Angebote von Fotografen.
Hat man sich in seiner Stadt bzw. Umgebung für einen oder mehrere Fotografen entschieden, kommt schnell die Frage auf, was ein Fotograf überhaupt kostet. Die Bilder, die man auf der Homepage sieht, überzeugen einen, doch passt genau dieser Fotograf überhaupt in mein Budget?
Das fängt schon bei den Preisen für Passbilder an. Die Drogeriekette nimmt 7€, der Fotograf um die Ecke nimmt das Doppelte. Warum? Bei der Drogerie arbeiten meist nicht so erfahrene Menschen, deren Hauptgeschäft nun einmal nicht die Fotografie sind.
Der Fotograf um die Ecke hingegen kennt sich aus, er weiß wie man Personen ins richtige Licht rückt (ja auch Passfotos müssen ja nicht unbedingt wie „Verbrecherfotos“ aussehen).
Genauso ist es bei den Bewerbungsfotos, Familienfotos, Hochzeitsfotos usw.
Nehmen wir an, wir suchen einen Hochzeitsfotografen:
Natürlich fragt man Freunde, Bekannte, wenn diese einen bei ihrer Hochzeit hatten. Letztendlich bemüht man aber auch das Internet und schaut, welche Fotografen in der näheren Umgebung bieten denn fotografische Leistungen für eine Hochzeit an.
In einer Großstadt sind es zig Fotografen, auf dem Land wahrscheinlich eher sehr wenige.

Man schaut sich also die diversen Fotografen auf der Homepage an und sieht wunderschöne Fotos. Letztendlich klickt man auf den Button „Preise/Angebote“, wenn dieser verfügbar ist und schaut sich diverse Pakete an. Andere Fotografen haben keine Preise auf ihrer Webseite. Das heißt nicht, dass sie sich nicht trauen Preise zu nennen, sondern gehen individuell auf ihre Kunden ein und erstellen ihnen ein Angebot (so wie ich).

Damit man aber überhaupt eine kleine Vorstellung hat, was kostentechnisch auf einen zukommt, nachfolgende Überlegung:

Der Fotograf soll 8 Stunden (ein normaler Arbeitstag) die Hochzeit begleiten.

Beginn ist 14 Uhr mit der Trauung und soll um 22 Uhr während der Feier enden.

Natürlich kann man sich vorstellen, dass es nicht billig sein wird. Sind es aber 1600€ oder doch 3600€?

Wenn man z.B. 1600€ nimmt, dann geht bei hauptberuflichen Fotografen ungefähr die Hälfte schon einmal an Steuern weg – bleiben also 800€ übrig (macht somit einen Stundenlohn von sagenhafte 100€ – wer hätte dies nicht gerne?).

Der Hochzeitstag ist vorbei und der Fotograf beginnt mit der Sichtung seiner geschossenen Bilder. Darüber hinaus erfolgt die Bearbeitung, was ungefähr 16 Stunden in Anspruch nimmt (kommt auf den Fotografen an, wie gründlich er beim Aussortieren und Bearbeiten ist).

Somit ist das Aussortieren und Bearbeiten das Doppelte von der fotografischen Leistung auf der Hochzeit.

Nun sind wir schon bei insgesamt 24 Stunden, die wir einkalkulieren müssen. Sprich die 800€ nach Steuern müssen wir nun durch 24 teilen – bleiben als 33,33€ pro Stunde übrig. Okay diesen Stundenlohn hat auch nicht jeder Arbeitnehmer.

Des Weiteren kommt auch noch das Vorgespräch hinzu, die Besprechung des Vertrages, des Ablaufs usw., sowie ggf. die Begutachtung der Location für die Hochzeit. Hier setzen wir mal insgesamt weitere 6 Stunden an. Summe somit 30 Stunden. (Stundenlohn: 26,66€)

Ist bei der fotografischen Leistung noch ein Hochzeitsalbum, Papierabzüge, USB-Stick enthalten, dann müssen diese Kosten von den 800€ abgezogen werden. Beispiel: Ein Hochzeitsalbum, welches ich für meine Brautpaare erstellen lasse, kostet ca. 120-150€.


Rechnung: 800€-150€ = 650€

Aufwand: 30 Stunden

Stundenlohn: 21,66€

Ein Stundenlohn von über 20€ hätten bestimmt viele auch gerne. Zu beachten gilt aber, dass auch Zeiten damit bezahlt werden müssen, wenn der Fotograf gerade keinen Auftrag hat, seine Versicherungen, seine Ausrüstung usw. bezahlen muss.

Tipps von mir:

Schaut also nicht nur auf das Geld – klar sollte es in euer Budget passen, sondern auch auf die Qualität der Bilder. Trefft euch auf jeden Fall mit dem Fotografen zu einem persönlichen Gespräch, um zu erkennen, ob die Chemie zwischen euch als Brautpaar und dem Fotografen stimmt.

Denn bei einem unsympathischen Fotografen fällt es einem viel schwerer glücklich auszusehen als bei einem sympathischen.

Lasst euch aus ausführlich beraten, welche Leistungen alles im Preis inklusive ist.

Kommen neben der fotografischen Begleitung noch weitere Kosten vom Fotografen auf uns zu? Z.B: für das Fotoalbum, für weitere bearbeitete Bilder, für den Ausdruck der Bilde oder Anreisekosten?

Nun seht ihr, dass man nicht nur den reinen Preis von 1600€ zu dem Aufwand am Hochzeitstag sehen muss, sondern was noch viel mehr eingeplant werden sollte.

Wie waren eure Erfahrungen bei einer fotografischen Begleitung? Es muss ja nicht nur über Hochzeitsfotografen gesprochen werden. Wie war es bei euch beim letzten Familienshooting oder wart ihr mit eurer besten Freundin/Freund schon einmal beim Fotografen?

Hinterlasst mir gern einen Kommentar und teilt diesen Beitrag gern mit euren Freunden.

Viele Grüße

Thorsten